Mittwoch, 30. April 2008

Die Beratungsförderung

Die Beratungsförderung von der WinTo Oberhavel bekomme ich ja. Das war das Ding mit dem Assessment Center. Sieht so aus, als könnte ich sogar von der meilenstein GmbH weiter betreut werden. Das finde ich richtig klasse! Ende Mai mache ich den Vertrag mit der WinTo und dann gehts los. Mal fix den Businessplan komplettieren, genehmigen lassen und ab damit zum Arbeitsamt.

Von der Soap zur Seife

Sooo, heute ist nun der letzte Tag bei Sat.1, bzw. ja durch die Freistellung schon nicht mehr dort. Ich war in der Abteilung Serie/Soap beschäftigt und durfte unter anderem die Redakteurinnen von "Verliebt in Berlin" tatkräftig unterstützen. Daher war es naheliegend, zur Seifenproduktion überzugehen. Immerhin, wie der Lektor schon in einer Mail an mich schrieb, weiß ich ja, wie schwierig es ist, eine gute Soap zu entwickeln.
Für Anti-Anglizisten: Soap ist das englische Wort für Seife.
Gestern war ich wieder bei meinem Zahnarzt in Stettin, nach einer fast schlaflosen Nacht habe ich doch wieder den Zug genommen. Wäre irgendwie unangenehm gewesen, am Steuer einzuschlafen. Auf der Rückfahrt hätte ich auch gern ein wenig gedöst, aber die Dame in der Sitzreihe neben mir hat ihr Laptop im Zwei-bis-Drei-Finger-System dermaßen traktiert, dass ich mir sicher war, das arme Gerät würde gleich durchbrechen. Die nervtötenden Geräusche konnte ich ja mit meinem mp3-Player übertönen, aber die hektischen Bewegungen hatte ich dennoch immer im Augenwinkel. Naja, Augen zu und durch.
Die langen Wartezeiten in Stettin habe ich durch einen spannenden Thriller überbrückt. Das Wetter war traumhaft, wenn auch in dem kleinen Park, den ich entdeckt hatte, ein wenig windig. Immerhin, eine Stunde fast Urlaubsgefühl.
Und jetzt werde ich mich mal anhübschen und zum Arbeitsamt tigern, arbeitslos melden. Den Termin zur Abgabe der Unterlagen habe ich auch schon.

Freitag, 25. April 2008

Ich mag schnelle Reaktionen

Freund von Großer Sohn hat Vertrag geschickt. Brav.
Aber mal ehrlich, warum muss ich sowas anmahnen?

Donnerstag, 24. April 2008

Die Homepage

Großer Sohn hat vorläufiges Logo und oberen Rahmen in Shop-Software eingearbeitet. Da fiel mir ein: Es wäre schön, wenn Freund von Großer Sohn mal mit dem korrigierten Vertrag für den Server rüberkommen würde. Wir wollen nächste Woche schon mal mit dem Titelbild online gehen, und zwar ohne unnötiges Verlinken. Freund von Großer Sohn sollte trotz Umzugsstress schnell und zuverlässig sein. Macht sich besser Kunden gegenüber.

Was mach ich bloß mit dem Bauantrag?

Der Bauantrag ist ja so weit fast fertig. Im AC wurde mir geraten, den noch nicht abzugeben, vielleicht gäbe es noch weitere Förderungen. Bei der Präsentation gab es da aber nur Kopfschütteln. Soll ich den Antrag nun fertig machen oder nicht? Ich will ja langsam mal loslegen.
Nicht, dass es nicht genug zu tun gäbe. Aber dieser Umbau brennt mir unter den Nägeln.
Tja, und da wäre ja auch noch das Problem mit dem Lager. Wir müssen das Obergeschoss fertig stellen, damit wir mit dem Schlafzimmer umziehen können und unten das Arbeits- und Lagerzimmer frei wird.
Dafür muss der BLÜ schon mal Strom legen. Blöderweise hat der BLÜ aber einen Vollzeitjob.

Mittwoch, 23. April 2008

Das Assessment Center, kurz AC

Eigentlich dauerte es nur 4 Tage, aber dazwischen war ein Wochenende, das ich überwiegend mit dem Erstellen der geforderten Abschlusspräsentation, Kalkulationen, dem Businessplan (= Geschäftskonzept) sowie endlosen Diskussionen mit dem BLÜ verbracht habe. Am Sonntag habe ich versucht, zu Töpfern. Naaaaja... also, der weiße Ton war sehr bockig. Damit ging gar nix. Also habe ich den Rest Mischton von der Töpferei Schwarz, Berlin Wedding, verarbeitet. 4 Seifenschalen und ein Becher, der zumindest schon mal die Form hat, in die meine frühmittelalterlichen gehen sollen.
Aber zum AC.
2 bzw. 3 Assessorinnen der Firma meilenstein GmbH, sehr nett und unglaublich kompetent. Die wissen, was sie tun, und hatten eine unglaubliche Geduld, wo es notwendig war, und einen großen Wissensschatz, Einfühlungsvermögen aber auch Durchsetzungsvermögen. Na, die Bewertung, die ich noch abgeben werden, wird positiv.
Wir wollten ja alle ein bisschen Beratungsförderung kriegen (ist Bedingung vom Arbeitsamt, damit ich dann bei Gewerbeanmeldung den Existenzgründungszuschuss bekomme, das bedeutet 9 Monate lang Bezüge in Höhe des Arbeitslosengeldes plus 300 Euro Sozialversicherungszuschüsse vom Europäischen Sozialfonds, letzteres kann man danach noch mal für weitere 6 Monate beantragen, wenn abzusehen ist, dass der Laden läuft). Und das war richtig gut, ich hab enorm viel gelernt, auch über mich selbst. Wir haben da Sprach-, Rechen-, Logik- und Persönlichkeitstests gemacht, die ganzen Finanzen gecheckt, was ist da, was brauch ich noch, wie soll der Business Plan aussehen, welche Förderungen kann ich bekommen, wie muss ich Preise kalkulieren usw. usf. Mein Respekt vor Zahlen ist deutlich weniger geworden.

Die Tests sind für mich super gelaufen, ich bin wissenstechnisch im obersten Level, also überdurchschnittlich bis weit über Durchschnitt, praktisches Rechnen aber "nur" guter Durchschnitt. Letzteres war nicht wirklich eine Überraschung für mich. Der Persönlichkeitstest war auch zutreffend, ich bin halt nicht soziabil, heißt, ich kümmer mich lieber um mich als um andere, was aber als Unternehmerin nur förderlich ist. Sehr überraschend für alle außer mir war mein eher geringes Selbstbewusstsein, weil ich nach außen anders wirke. Naja, ich weiß woran es liegt und lebe schon ziemlich lange damit.
Gestern gabs dann eine Präsentation, also 10 Leute haben ihre Geschäftsidee vorgestellt. Meine Präsentation war wieder überdurchschnittlich *grins*, die Leute hatten richtig Spaß und keine Fragen. Wow, da war ich echt von mir selbst beeindruckt. Ich muss aber zugeben, dass die Tatsache, dass ich als Musikerin und Entertainerin schon auf diversen Mittelalterbühnen gestanden habe, mir enorm geholfen hat. Und der Korb mit Wolle und Seife zum Anfassen.
Hab die Förderung natürlich bekommen *grins*. Und gleich Kontakt zur Dame von der IHK Potsdam. Die, die einigen von uns Teilnehmern fast ein bisschen Angst eingejagt hat. Sie war aber nur sehr offen und klar und ehrlich. Fand ich vollkommen in Ordnung, da kann ich auch was mit anfangen. Sie wollte - wie alle dort - helfen, und das ist total wichtig.
Ich war auch echt überrascht, wie empfänglich und regelrecht dankbar für Kritik ich war. Ist ja sonst nicht so mein Ding.
Und der BLÜ hat wieder kritisiert, dass ich mich selbst viel zu schlecht sehe. Er hat überhaupt keine Zweifel gehabt, dass ich eine gute Präsentation hinlege und die Förderung kriege. Er hat dafür auch ein wunderschönes Logo gebastelt, auch wenn es immer noch nicht fertig ist.
Wissen Sie, was das allerschönste war, was mir nach der Präsentation von den Gästen gesagt wurde? Dass man mir meine Waren allein deswegen abkaufen würde, weil ich so überzeugend wirke. Sinngemäß, den genauen Wortlaut weiß ich leider nicht mehr, aber ich weiß, dass ich eine Gänsehaut von Kopf bis Fuß bekommen habe.
Darf ich da ein ganz kleines bisschen eingebildet sein? Schließlich wird es auch wieder andere Tage geben...
Und was ich auch noch gelernt habe über mich: Ich kann ganz schön viel und hart arbeiten, wenns sein muss, auch an oder mit unangenehmen Dingen! Weil das alles hier für mich ist: mein Businessplan, auch wenn andere den absegnen müssen, meine Kalkulation, die mir klar macht, woran ich noch arbeiten muss. Mein Unternehmen.
Und noch mal danke an Frau Jarosch, die uns Süchtige so freundlich mit Kaffee und Tee und Fotokopien versorgt hat.
Danke an die "Jury", danke an die WinTo Oberhavel und an die meilenstein GmbH.

9 Tage und ein Assessment Center später

Ui, da ist ja viel nachzuholen!
Die neue Töpferscheibe ist der Hammer! So viel Zubehör, sie läuft wie eine Eins und ich habe schon einen Haufen neuer Dinge produziert. Wow! Ich bin begeistert! Aber sowas von...! Dummerweise hab ich nun keinen schönen Drehton mehr da, freu mich schon auf Montag, da kann ich wieder einkaufen. Oder vielleicht heute, vorm Rollenspiel? Na mal sehen.
Dann war ich wieder in Stettin beim Zahnarzt... ohne Worte. Wer geht schon gern zum Zahnarzt?
Aber das nächste Mal fahre ich mit dem Auto. Erstens spart es einen Haufen Zeit, und es kostet mich weniger als die Hälfte von dem, was ich mit Bahn und Taxi zahle.

Mittwoch, 16. April 2008

Farb-Laser-Drucker-Scanner-Kopierer

Pünktlich an meinem Geburtstag kam der neue HP-Farb-Laser-Scanner-Kopierer-Drucker. Kann leider nicht Kaffee kochen, deswegen habe ich die Kaffeemaschine bekommen.
Aber er funktioniert, über Kabel und über Netzwerk, und zwar auf Anhieb! Bisschen groß isser, aber "watt mutt, datt mutt!", wie es im Plattdeutschen so schön heißt. So kann ich Flyer, Visitenkarten und was noch so nötig wird, selbst designen und drucken.

Geschenke, Geschenke!

Letzte Woche hatte ich ja Geburtstag. BLÜ hat mir was fürs Büro geschenkt: Eine Senseo-Kaffeemaschine! Tja, eigentlich hatte er noch viel mehr vorbereitet: Selbst geschmiedete Scharniere und Beschläge für die Wikingertruhe, die er mir gebaut hat - aus Eiche, der Deckel ist sogar aus einem Stück Eiche, das 25 Jahre im Moor gelegen hat. Danke an Janosch an dieser Stelle!
Leider sind die Beschläge nicht so geworden, wie sie sollten. Und das andere Geschenk ist bis heute nicht angekommen. Laut Schatzi kommt es wohl aus Granulodistan oder so ähnlich. Und er verrät mir nicht, was es ist! Gemein! Hoffentlich kommt es überhaupt jemals an, es ist seit dem 3. April unterwegs.

Zahnstress

Die letzten zwei Tage habe ich in Stettin verbracht. Morgens hin, abends zurück. Ich kriege nämlich Zahnersatz, und in Polen gibts den billiger, aber genauso gut. Angesichts meiner Zahnarzt-Erfahrungen würde ich sogar sagen, besser als bei manchem deutschen Zahnarzt. Aaaber es ist wirklich anstrengend, gestern habe ich drei Stunden auf dem Stuhl verbracht.
Nächstes Mal werde ich wahrscheinlich das Auto nehmen, kostet nur die Hälfte von dem, was die Bahn - trotz Berlin-Brandenburg-Ticket - und Taxi zur Klinik kosten.
Hauptsache ich find die Klinik in Stettin, unser Navi hat Polen leider nicht gespeichert.
Naja, andermal mehr. Eigentlich wäre das Stoff für ein eigenes Blog...

Mittwoch, 9. April 2008

Ich darf zum Assessment

Die Einladung ist da, und ich habe den Kurztrip nach London nicht umsonst verschoben. Umsonst war's eh nicht, hat 50 Euro gekostet, den Flug umzubuchen.
Anyway, ich darf also. Ungefähre Vorstellungen habe ich ja schon, aber ich wollte es noch mal genau wissen und habe Wikipedia befragt, bin dann bei einem Bildungsblog gelandet und erst mal hängen geblieben. Mittlerweile bin ich bei Marktstudien angelangt und habe das Gefühl, mal wieder richtig nützliche Dinge zu lernen.
Und dieses Bauchgrummeln, ob ich das alles auch schaffe und gut genug bin, das werde ich auch noch los. Frei nach Bob, dem Baumeister: Können wir das schaffen? - Jau, wir schaffen das!
Ich glaube, ich hab da noch ein paar Sekretärinnen-Verhaltensweisen, die ich unbedingt ablegen muss. Dann verschwindet bestimmt auch das Bauchgrummeln.

Mein Büro

So langsam hab ich ein kleines Büro. Meinen Laptop besitzte ich ja schon etwas länger. Aber ich bin vom Pocket-PC bzw. Organizer zurück zum traditionellen Timeplaner, mit Papier drin und so. Warum? Och, vergessen Batterien zu wechseln, alle Daten futsch. Pina Colada über Laptop-Tastatur gegossen - hm, Laptops vertragen offenbar keinen Alkohol. Alle Daten futsch.
Dann habe ich mir den Sunbird Kalender installiert - wird kostenlos von Mozilla angeboten. Mozilla ist eh toll, da gibts immer automatisch die neuen Updates. Und Mozilla ist nicht Microsoft! Ich mag Microsoft nicht. Aber leider komme ich nicht darum herum, wegen des von mir gewählten Mittelweges. Mac ist mir zu speziell.
Ich habe einen Laser-Farb-Drucker-Kopierer-Scanner gekauft. Hoffentlich kann er auch Kaffee kochen. Da freu ich mich schon auf die Lieferung. Ein Fax brauche ich dann wohl auch noch. Da weiß ich aber wirklich noch nicht, wofür ich mich entscheiden soll. Aber das wird wohl auch ein Laser, Tinte trocknet mir zu schnell ein und Thermo kann man irgendwann nicht mehr lesen.
Außerdem bin ich auf eine größere Crumplertasche umgestiegen - Sie wissen schon, die im Reisetaschenformat. Da passt wenigstens mein Laptop rein. Nicht dass ich ernsthaft glaube, mein Laptop mit mir herumschleppen zu müssen.
Das wirkliche Problem ist der neue Timeplaner im A5-Format, der passt in die kleine Crumpler zwar so grade noch rein, aber dann ist kein Platz mehr für die kleine Wasserflasche, den Fotoapparat, das Portemonnaie, das Mini-Kulturtäschchen, den mp3-Player, das Buch für unterwegs und was frau so alles sonst noch für alle Eventualitäten benötigt.
Wobei ich mich wirklich frage, ob Crumpler die gute Wahl ist, denn die Taschen sind so gut gepolstert, dass frau sie nicht mehr als Waffe gegen Angreifer einsetzen kann. Höchstens vielleicht zum flüchten - die Tasche ein paar mal drehen, wie beim olympischen Hammerwerfen, und dann kann frau wegfliegen... Schön wärs. Aber so schwer fühlt sich mein mobiles Büro an.
Was ich heute mache? Ablage. Ich brauche Platz im Regal für die zwei Kisten mit Briefumschlägen, die ich für die Ebay-Verkäufe angeschafft habe. Schon in größeren Mengen, in die Zukunft gedacht, für die Seifenprobenmailings.

Dienstag, 8. April 2008

Die Borte ist fertig!

Tatsächlich, gestern abend nach dem Töpferkurs habe ich die Borte fertig gewebt. Eine Freundin aus der Mittelalterszene verkauft mir ihren Brettchenwebrahmen für wenig Geld, er muss zwar repariert werden, aber das kriegen wir schon hin. Dann brauche ich die Borte nicht mehr durchs Haus zu spannen und Angst haben, dass die Katze mir in Quere kommt....
Jetzt noch festnähen, ein bisschen hübsch Nadelfilzen und zack - meine Abendhandtasche! Groß genug für Handy, Portemonnaie und Schlüsselbund. Oh, und natürlich Lippenstift und Taschentuch. Und Visitenkarten, Kalender, und... hm. Ich bleib wohl doch besser bei der Crumpler Crisp Laptoptasche im Reisetaschenformat. Abendhandtaschen sind einfach zu klein für mich.

Montag, 7. April 2008

... und neulich beim Rollenspiel...

Janosch hat mir Bücher mit Aufzeichnungen mitgebracht, danach kann ich nun die frühmittelalterliche Keramik herstellen. Er scheint ganz Feuer und Flamme zu sein, es macht auch echt Spaß, mit ihm zu Quatschen. Seine Mama töpfert auch, Raku. Und sie und er haben zusammen Öllampen gebaut. Bin sehr gespannt, sie zu sehen.
Muss jetzt noch Aufbaukeramik lernen. Wozu mach ich schließlich 'nen Töpferkurs.

Spinntreffen ist auch Arbeit!

Das Spinntreffen letzten Samstag war wieder klasse. Ich liebe diese Frauen!
Eine von uns macht eine Imkerausbildung. Ich habe mich schon als potentielle Kundin angemeldet. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Sie in deutschen Supermärkten kaum deutschen Honig bekommen? Ich habe bisher nur beim Kaufland Honig aus Mecklenburg bekommen. Mehrere Regale voll Honig, und nur eine einzige Sorte deutscher Honig! Muss das sein? Honig aus Nicht-EU-Ländern muss teilweise eingeflogen werden, das ist absolut klimaschädigend! Ich glaube ja kaum noch an das "Heilige Bio", aber man kann doch darauf achten, möglichst viel regionale Waren zu kaufen. Liebe Supermärkte, Ihr seid noch lange nicht aus dem Schneider, nur weil auf der einen oder anderen Verpackung BIO steht! *erhobenen Zeigefinger wieder wegpack*
Zurück zum Spinntreffen.
Weiterhin wurde mir zugetragen, es gäbe ein Textilkaufhaus in Berlin-Friedrichshain, in dem man sich Verkaufsplatz anmieten könne. Von den verkauften Dingen gehen aber noch 20 % ans Textilkaufhaus, hiervon 10 % an die jeweilige Verkäuferin. Die Verkäuferinnen werden aus den ausstellenden Textilschaffenden rekrutiert, sozusagen. Seife gäbe es auch, davon verkaufe man wohl so 5 Stück am Tag.
Nun weiß ich ja noch nicht, was mich die Regalmiete kostet. Aber wenn ich vom Verkaufspreis 50 % Gewinn habe, bleiben mir nur noch 30 %, von denen ich auch noch die Regalmiete bezahlen muss.
Die erzählende Spinnkollegin meinte, normalerweise müsse man bei Kommissionsgeschäften gleich 50 % seines Verkaufserlöses an den Verkäufer zahlen. Das ist ganz schön viel, wenn man sich überlegt, was Wolle kostet, und man möchte ja für die unzähligen Stunden der Arbeit auch noch ein klein wenig Verdienst erwirtschaften... Da soll noch mal jemand sagen, das sei teuer.
Trotdem werde ich mir das mal ansehen.
Meine liebste Spinnfreundin, deren Töpferscheibe ich in Kürze erwerbe, hat mir schon mal ihr Lieblingstöpferbuch mitgebracht. Da kamen mir gleich wieder tolle Ideen für Seifenschalen...

Prototypen

Ich versuche ja, immer, wenn mir der Kopf raucht, an meinen Prototypen weiter zu arbeiten. Ja, das Wort "versuche" ist hier mit Absicht gewählt.
Ich habe schon wunderschöne Brettchenborte erstellt. Aus Leinenzwirn und aus handgesponnener Wolle. Auch genau dieses Muster. Doch, wirklich, fehlerfrei! (Weitere Infos zum Thema Brettchenborte findet der geneigte Leser auf www.flinkhand.de, für deren Inhalte ich allerdings keinerlei Verantwortung übernehme)
Klappt nicht. Geht nicht. Erst mal gehen mir ständig die Knoten auf (warum eigentlich???), so dass die Borte an einigen Stellen nicht unter Spannung steht. Ich habe auch das Muster nicht hinbekommen. Unfassbar.
Nach einigen Wutanfällen habe ich den Ausdruck des Musters mit Guntrams Tablet Weaving Thingy - eine kostenlose Software zur Erstellung von Mustern für die Brettchenborte (Google hilft weiter) - überprüft und festgestellt.... warum zum Henker hab ich das so dermaßen falsch ausgedruckt und trotzdem eine fehlerfreie Borte für die Tunika des BLÜ hinbekommen?
Ich habe es geschafft, die fehlerfreie Version auszudrucken und das ganze mal über Nacht sacken zu lassen.
Am nächsten Morgen habe ich mich wieder daran gemacht, die Brettchen verdreht, irgendwann sogar fast das Muster hinbekommen, noch mal den Ausdruck mit den aufgezogenen Brettchen verglichen, Brettchen "rausgeknotet", neu aufgezogen, fest geknotet, einsortiert, weiter probiert, Muster klappt immer noch nicht, klar, Denkfehler drin, Brettchen sind ja jetzt verdreht, Brettchen "rausgeknotet", neu aufgezogen, fest geknotet, einsortiert, weiter probiert, Muster klappt immer noch nicht... Noch mal überprüft, keinen Fehler gefunden, erstmal Mittagspause gemacht, und dann platzte der Knoten, juhuuuu!
Also, der Rest der Borte wird. Und zwar voraussichtlich fehlerfrei.
Fazit: Ich muss die Brettchen neu beschriften, und ich werde für Kunden weiterhin mit Leinengarn weben. Die handgesponnene und handgefärbte Schurwolle ist unbezahlbar. Sowas mache ich nur noch für gaaaanz besondere Leute und für meine eigene Gewandung. Die soll ja so authentisch wie möglich werden.
Fotos von den Prototypen findet der geneigte Leser irgendwann auf der Homepage, die ich zu gegebener Zeit hier vorstellen werde.

Bauantrag stellen

Auf meinem Zettel vom Arbeitsamt steht auch, dass ich für den Bau meiner Seifenküche Kontakt zum zuständigen Veterinäramt aufnehmen werde. Das habe ich getan, per mail, und nach 2 Tagen erhielt ich einen Anruf. Wieder eine Sachbearbeiterin, wieder sehr sympathisch. In dieser Beziehung hoffe ich, dass das Glück mir hold bleibt. Natürlich auch in jeder anderen Beziehung.
Die Dame hatte sich vorbildlicherweise schlau gemacht und mir mitgeteilt, dass ich doch mal beim Bauamt nachfragen soll, ob ein Bauantrag notwendig ist.
Es dauerte ein paar Telefonate, bis ich denn beim Landratsamt Oberhavel einen netten Herrn ans Telefon bekam, der mir leider leider die Mitteilung machen musste, dass ich tatsächlich diesen Bauantrag stellen muss, schon wegen der Nutzungsänderung.
Brav habe ich mir die Formulare heruntergeladen und ausgedruckt. Zweifach, damit ich den ersten mit Bleistift beschmieren und den 2. dann mit Schönschrift ausfüllen kann. Es sind nur 7 Seiten. Dazu kommen dann Zeichnungen und Fotos. Das ganze in 3facher Ausfertigung.
Naja, in meinem Lieblings-Seifenforum wird man ja vorgewarnt, dass die Angelegenheit mit sehr viel Bürokratie verbunden ist. Also bin ich ja schon mit Geduld gewappnet.
Der BLÜ (= Beste Lebensgefährte Überhaupt) hat mir seine Hilfe für die Zeichungen zugesagt.
Blöderweise waren wir am Wochenende auf Tour, Samstag war das monatliche Spinntreffen der Berliner Spinner, und Sonntag war der Umzug eines Kollegen des BLÜ. Für Zeichnungen und Fotos müssen wir aber das Nebengelass, dass der Vorbesitzer unseres entzückenden kleinen Anwesens versucht hatte in ein Bad umzuwandeln, zunächst leer räumen, dann ausmessen und fotografieren. Wegen meiner Spinnenangst mag ich aber nicht allein, und der BLÜ hat ja blöderweise einen Vollzeitjob...

Donnerstag, 3. April 2008

Bin ich förderungswürdig?

Auf meinem Zettel vom Arbeitsamt steht, dass ich mich um Existenzgründerseminare bewerben soll. Einen Prospekt habe ich auch gleich erhalten, von der WInTO GmbH. Kontakt via Internet hergestellt, letzte Woche war mein Termin. Vorher sollte ich noch eine schriftliche Zusammenfassung meiner Idee hinschicken, was ich auch brav erledigt habe.
ICH KAM 15 MINUTEN ZU SPÄT! Ich habe einfach nicht die Hausnummer gefunden! Meinen Kalender hatte ich zu Haus liegen lassen! Lauter Peinlichkeiten, die mir zeigten, dass ich immer noch ganz schön krank war. Naja, wer lesen kann, ist klar im Vorteil und letztendlich wurde ich fündig.
Meine Sachbearbeiterin war mir sofort sympathisch. Meine Idee gefiel ihr erst mal, sie hatte auch gleich Kontakte für mich. Ende April findet voraussichtlich ein Assessment Center statt, an dem ich teilnehmen darf bzw. soll. Blöderweise.... haben wir genau zu der Zeit einen Kurzurlaub in London geplant.
Nach Rücksprache mit BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) werden wir den Urlaub verlegen. Morgen bekomme ich voraussichtlich Bescheid, ob das Center statt findet, dann muss ich umbuchen.

Arbeitsbefreit! Aber nicht ohne Arbeit...

Nach einigem Hin und Her bin ich von der Arbeit freigestellt und bekomme doch ein klein wenig Geld zum Abschied. Ich hoffe, es reicht für den Eintritt in die Selbstständigkeit. Jedenfalls beruhigt es das Gemüt, wenn man weiß, dass man keine Bank aufsuchen muss, um den Laden zu finanzieren.
Die ersten zwei Wochen war ich erst mal krank. Peng. Aber heftig. "Nur" ein grippaler Infekt, aber es hat mich total umgehauen. Seit dem vergangenen Montag bin ich nun so richtig dabei, vor allem miste ich noch mal so richtig aus und verkaufe das eine oder andere übers Internet. Vieles landet im Müll. Und ich fühle mich befreit!

Wer hat Angst vorm Arbeitsamt?

Mein Arbeitgeber trennt sich ordnungsgemäß zum 30.04.08 von mir. Also habe ich mich brav beim Arbeitsamt gemeldet und gleich gesagt, dass ich mich selbstständig machen möchte. Diese Idee brodelt ja schon sehr lange in mir, und im letzten Jahr erweiterte ich meine diversen Hobbies noch um die Herstellung kaltgerührter Naturseifen. Und schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, DAS IST ES!
Auch wenn das gewerbliche Seifenmachen gar nicht so einfach ist...

Mein erster Besuch beim Arbeitsamt Oranienburg stand an, und ich war schrecklich nervös. Erstens wusste ich nicht genau, wo ich hin muss. Zweitens brach mal wieder unser Internet und die zugehörige Telefonleitung zusammen, was mich vollends aus dem Konzept brachte. Einige Stunden Dauertelefonate übers Handy mit Arcor, mit mäßigem Erfolg. Auf die Idee, mal kurz bei meiner Nachbarin zu klingeln, kam ich natürlich nicht. Naja, irgendwann ging wenigstens das Internet wieder, ich konnte meinen Stadtplanausschnitt drucken und mich auf den Weg machen.
Ich war zu früh. Klar. Geht mir öfter so, und besser als zu spät, sag ich immer. Im Warteraum erschien eine nette Dame, die zwar gar nicht für mich zuständig war, da aber mein Sachbearbeiter erkrankt war und ihr Kunde zu spät war, nahm sie sich freundlicherweise meiner an und informierte mich über die mir zustehenden Möglichkeiten.
Bewertung dies Gesprächs: Absolut positiv! Meine Geschäftsidee fand sie gut, meine Vorbereitungen waren auf jeden Fall auch im positiven Bereich. Ich ging mit einer Liste, was ich bis zum nächsten Termin Mitte Mai erledigen wollte/sollte und einem warmen Gefühl in der Bauchgegend nach Haus.
Apell an Arbeitslose: Es gibt auch die Möglichkeit, Ideenfindungsseminare zu besuchen, das wird nach einer gewissen Zeit der Arbeitslosigkeit vom Arbeitsamt gefördert!
Keine Scheu vorm Arbeitsamt, die wollen tatsächlich helfen!

Es geht los!

Ich werde selbstständig!
Diesen manchmal steinigen Weg möchte ich an dieser Stelle dokumentieren. Vielleicht profitiert die Eine oder der Andere davon.