Mittwoch, 23. April 2008

Das Assessment Center, kurz AC

Eigentlich dauerte es nur 4 Tage, aber dazwischen war ein Wochenende, das ich überwiegend mit dem Erstellen der geforderten Abschlusspräsentation, Kalkulationen, dem Businessplan (= Geschäftskonzept) sowie endlosen Diskussionen mit dem BLÜ verbracht habe. Am Sonntag habe ich versucht, zu Töpfern. Naaaaja... also, der weiße Ton war sehr bockig. Damit ging gar nix. Also habe ich den Rest Mischton von der Töpferei Schwarz, Berlin Wedding, verarbeitet. 4 Seifenschalen und ein Becher, der zumindest schon mal die Form hat, in die meine frühmittelalterlichen gehen sollen.
Aber zum AC.
2 bzw. 3 Assessorinnen der Firma meilenstein GmbH, sehr nett und unglaublich kompetent. Die wissen, was sie tun, und hatten eine unglaubliche Geduld, wo es notwendig war, und einen großen Wissensschatz, Einfühlungsvermögen aber auch Durchsetzungsvermögen. Na, die Bewertung, die ich noch abgeben werden, wird positiv.
Wir wollten ja alle ein bisschen Beratungsförderung kriegen (ist Bedingung vom Arbeitsamt, damit ich dann bei Gewerbeanmeldung den Existenzgründungszuschuss bekomme, das bedeutet 9 Monate lang Bezüge in Höhe des Arbeitslosengeldes plus 300 Euro Sozialversicherungszuschüsse vom Europäischen Sozialfonds, letzteres kann man danach noch mal für weitere 6 Monate beantragen, wenn abzusehen ist, dass der Laden läuft). Und das war richtig gut, ich hab enorm viel gelernt, auch über mich selbst. Wir haben da Sprach-, Rechen-, Logik- und Persönlichkeitstests gemacht, die ganzen Finanzen gecheckt, was ist da, was brauch ich noch, wie soll der Business Plan aussehen, welche Förderungen kann ich bekommen, wie muss ich Preise kalkulieren usw. usf. Mein Respekt vor Zahlen ist deutlich weniger geworden.

Die Tests sind für mich super gelaufen, ich bin wissenstechnisch im obersten Level, also überdurchschnittlich bis weit über Durchschnitt, praktisches Rechnen aber "nur" guter Durchschnitt. Letzteres war nicht wirklich eine Überraschung für mich. Der Persönlichkeitstest war auch zutreffend, ich bin halt nicht soziabil, heißt, ich kümmer mich lieber um mich als um andere, was aber als Unternehmerin nur förderlich ist. Sehr überraschend für alle außer mir war mein eher geringes Selbstbewusstsein, weil ich nach außen anders wirke. Naja, ich weiß woran es liegt und lebe schon ziemlich lange damit.
Gestern gabs dann eine Präsentation, also 10 Leute haben ihre Geschäftsidee vorgestellt. Meine Präsentation war wieder überdurchschnittlich *grins*, die Leute hatten richtig Spaß und keine Fragen. Wow, da war ich echt von mir selbst beeindruckt. Ich muss aber zugeben, dass die Tatsache, dass ich als Musikerin und Entertainerin schon auf diversen Mittelalterbühnen gestanden habe, mir enorm geholfen hat. Und der Korb mit Wolle und Seife zum Anfassen.
Hab die Förderung natürlich bekommen *grins*. Und gleich Kontakt zur Dame von der IHK Potsdam. Die, die einigen von uns Teilnehmern fast ein bisschen Angst eingejagt hat. Sie war aber nur sehr offen und klar und ehrlich. Fand ich vollkommen in Ordnung, da kann ich auch was mit anfangen. Sie wollte - wie alle dort - helfen, und das ist total wichtig.
Ich war auch echt überrascht, wie empfänglich und regelrecht dankbar für Kritik ich war. Ist ja sonst nicht so mein Ding.
Und der BLÜ hat wieder kritisiert, dass ich mich selbst viel zu schlecht sehe. Er hat überhaupt keine Zweifel gehabt, dass ich eine gute Präsentation hinlege und die Förderung kriege. Er hat dafür auch ein wunderschönes Logo gebastelt, auch wenn es immer noch nicht fertig ist.
Wissen Sie, was das allerschönste war, was mir nach der Präsentation von den Gästen gesagt wurde? Dass man mir meine Waren allein deswegen abkaufen würde, weil ich so überzeugend wirke. Sinngemäß, den genauen Wortlaut weiß ich leider nicht mehr, aber ich weiß, dass ich eine Gänsehaut von Kopf bis Fuß bekommen habe.
Darf ich da ein ganz kleines bisschen eingebildet sein? Schließlich wird es auch wieder andere Tage geben...
Und was ich auch noch gelernt habe über mich: Ich kann ganz schön viel und hart arbeiten, wenns sein muss, auch an oder mit unangenehmen Dingen! Weil das alles hier für mich ist: mein Businessplan, auch wenn andere den absegnen müssen, meine Kalkulation, die mir klar macht, woran ich noch arbeiten muss. Mein Unternehmen.
Und noch mal danke an Frau Jarosch, die uns Süchtige so freundlich mit Kaffee und Tee und Fotokopien versorgt hat.
Danke an die "Jury", danke an die WinTo Oberhavel und an die meilenstein GmbH.

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